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Gottlob König Tagung 2025

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"Wo Wälder und Bäume verschwinden, tritt Dürre und Öde an ihre Stelle. Der Fall des ersten Baumes war bekanntlich der Anfang, aber der Fall des letzten ist ebenso gewiß das Ende der Zivilisation. Zwischen diesen Grenzpunkten des Völkerlebens bewegen wir uns. Die Zeit des letzteren liegt in unserer Hand."  Gottlob König 1840, Brünn, Versammlung deutscher Land- und Forstwirte


Am 6. September 2025 trafen sich in Ruhla ca. 60 Forstleute, interessierte Bürger, Schüler, Lehrer sowie Studierende und Hochschullehrer der FH Erfurt, um Gottlob König anlässlich des 220. Jahrestages der Begründung seiner forstlichen Lehre zu würdigen. Organisiert wurde die Veranstaltung auf Initiative von Karina Kahlert und Dr. Gerald Slotosch vom Verein Arche Nova Ruhla, Verein für lebensnahes Lernen und nachhaltige Entwicklung e. V. in Kooperation mit dem Verein Naturpark Thüringer Wald e. V. Gastgeber war das Albert-Schweitzer-Gymnasium, Nachhaltigkeits- und Umweltschule. Nach den Grußworten des Vereinsvorsitzenden Dr. G. Slotosch, des Vorstandes ThüringenForst AöR J. Ripken und des Schulleiters D. Jahn widmeten sich die Vorträge dem praktischen, pädagogischen sowie wissenschaftlichen Wirken von G. König. In der Zeit von 1805 bis zu seinem Tode 1849 lebte er in Ruhla und Eisenach. Seine 1805 in Ruhla begründete Forstlehranstalt wurde in Eisenach bis zum I. Weltkrieg weitergeführt. Er hinterließ als Revierleiter, Oberförster und Vorsitzender der Taxationskommission des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach noch heute sichtbare Spuren – nicht nur in den Wäldern zwischen Eisenach und Ruhla. Ein Beispiel ist die Drachenschlucht bei Eisenach. Durch sie wandern heute jährlich Tausende Besucher. Das eindrucksvolle Schülerprojekt zu G. König unter der Leitung von Frau M. Walter, erstellt im Rahmen des Differenzierungsfaches „Nachhaltigkeit“, eröffnete den Reigen der Fachvorträge. Prof. Dr. M. Heinsdorf, Forstdienstanwärter L. Scheidler, Privatdozent Dr. G. Jetschke sowie der Eisenacher Forstamtsleiter A. Pape würdigten die Persönlichkeit, den starken Charakter sowie das komplexe Denken und Handeln G. Königs, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Als Forstklassiker im Sprachstil seiner Zeit schreibend, sind seine forstfachlichen und forstpraktischen Aussagen verblüffend zeitgemäß. Die Begeisterung darüber war in der Moderation von Frau Prof. A. Nicke, in den genannten Vorträgen und bei den Zuhörern deutlich zu spüren. Den Höhepunkt bildete letztendlich die Einweihung der Hörstation zu Gottlob König und den am Dichterhain gewürdigten Ruhlaer Persönlichkeiten durch M. Fischer, der bei deren Anlage durch die Mitarbeiter des Bauhofes Ruhla unterstützt wurde. Es entstand ein modernes, empfehlenswertes Ausflugsziel, wo Besucher z. B. Zitate Königs, Ruhlaer Mundart und lokale musikalische Kompositionen hören und genießen können. Es bleibt zu hoffen, dass Gottlob König als forstlicher Klassiker damit wieder in unser Bewusstsein gerückt ist. Die Gedanken Königs und anderer Forstlicher Persönlichkeiten der Vergangenheit haben das Potential, Gegenwart und Zukunft zu bereichern.  


"Die Wälder sind der Länder höchste Zierde. Ist es nun allen zivilisierten Völkern Bedürfnis, in und außer dem Haus freundlich zu wohnen und angesehen zu leben, wird alles aufgeboten, die Wohnplätze mit ihren Umgebungen, die Straßen und Flure dem Auge gefällig zu machen, so darf der Forstmann nicht unterlassen, zur Verschönerung des Landes das Seine zu tun, innerhalb und außerhalb der Forste." Gottlob König 1849 - aus "Waldpflege"


Prof. Dr. Anka Nicke, Karina Kahlert

 
 
 

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